Nicht(s) vergessen

Gut vorbereitet auf die letzte Reise

Nicht nur auf dem Weg zur letzten Ruhestätte, den „Ort der Hoffnung“, begleitet die Evangelische Kirche ihre Mitglieder. Auch bei den Fragen zur Vorbereitung der „letzten Reise“, bieten wir Unterstützung: Der Ratgeber „Nicht(s) vergessen“ entfaltet die Themen Vorsorge, Patientenverfügung und Bestattungsregelung.

Dazu gibt es den praktischen Vorsorgeordner, der hilft, alles Wichtige für sich selbst zu ordnen und für Angehörige, die einmal die Verantwortung übernehmen. Der Ratgeber „Was bleibt.“ Informiert Sie zum Thema Nachlassregelung und Testament. Allen Ratgebern gemeinsam ist das seelsorgliche Anliegen – sie wollen nicht nur informieren, sondern auch Anregung geben, wie diese manchmal schweren Themen gut angegangen und mit Angehörigen besprochen werden können.

Was bleibt und Nichts vergessen ist eine Initiative zahlreicher, evangelischer Landeskirchen, der sich die Evangelische Kirche von Westfalen 2018 angeschlossen hat.

Die Materialien sind kostenfrei und können unter www.was-bleibt.de oder telefonisch unter 0521 594-133 bestellt werden.

Hoffnung für Natur und Umwelt

Projekt BiodiversitätsCheck auf kirchlichen Friedhöfen

Im April 2021 startete das Projekt BiodiversitätsCheck auf kirchlichen Friedhöfen, kurz BiCK, in der Evangelischen Kirche von Westfalen. Mit den Fördergeldern des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt können Kirchengemeinden ihre Friedhöfe in ein Paradies für Insekten, Vogelarten, Fledermäuse, Amphibien und kleine Reptilien verwandeln und sich somit aktiv daran beteiligen Schöpfung zu bewahren.

Besorgniserregend ist, dass die Hälfte der 43 000 in NRW vorkommenden Tier- und Pflanzenarten gefährdet, bedroht oder schon völlig verschwunden sind. Auffällig ist bei uns der Rückgang von Insekten (regional bis 80%). Im Rahmen des BiodiversitätsChecks werden die verschiedenen Lebensräume auf dem Friedhof betrachtet und gemeinsame beraten, wie das Artensterben aufgehalten und die Biodiversität vor Ort mit konkreten Maßnahmen gefördert werden kann.

 

Ihre Gemeinde hat die Möglichkeit sich mit ihrem Friedhof zu Bewerben und im Jahr 2023 bei diesem wichtigen Projekt mitzumachen und so das Thema Schutz und Erhalt der Biodiversität langfristig in der Kirchengemeinde zu verankern. Neben der fachlichen Beratung und finanzieller Förderung, begleitet das Projekt Sie mit einem umfassenden Weiterbildungs- und Vernetzungsangebot.

 

Bisher beteiligen sich 16 Friedhöfe in Westfalen. Machen Sie mit!

 

Sie möchten mehr erfahren?

 

Folgende Informationsveranstaltungen zum Projekt finden in Kürze statt:

 

Dienstag, 24.01.2023, 19 Uhr, Online
Donnerstag, 26.01.2023, 10 Uhr, Online
Mittwoch, 22.02.2023, 19 Uhr, Online
Dienstag, 28.02.2023, 19 Uhr, Gemeindehaus Werste der KG Volmerdingsen-Werste (KK Vlotho)

 

Weitere Infos

 

Kontakt

 

Nina Harnisch
Biodiversitätsmanagerin
Landeskirchenamt der EKvW
Juristisches Dezernat Mitgliedschaft und Gesamtkirchliche Services, Friedhofswesen
Telefon: 0521  594-500
E-Mail: bick@ekvw.de
Altstädter Kirchplatz 5
33602 Bielefeld

Eine Idee trägt Früchte und Blüten

Webinar zum Friedhofsprojekt „Bäume der Hoffnung“

39 neue Bäume wachsen auf dem evangelischen Friedhof in Neubeckum, schmücken ihn mit ihrem Laub, bieten Lebensraum für Insekten, liefern Früchte für Wildtiere und setzen zugleich ein Zeichen der Hoffnung in der Corona-Pandemie.
Der Neubeckumer Pfarrer Hendrik Meisel ist Ideengeber des landeskirchlichen Friedhofsprojekts „Bäume der Hoffnung“. Er berichtete bei einem Webinar der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) von seinen Erfahrungen und gab den Teilnehmenden aus Presbyterien und Friedhofsverwaltungen viele praktische Tipps.

Blick auf den Friedhof mit den Bäumen
39 neue Bäume wachsen auf dem evangelischen Friedhof in Neubeckum. Foto: EKvW
Baum mit Plakette, Beschriftung "Bäume der Hoffnung: Evangelische Kirche von Westfalen, Ort der Hoffnung."
Zierapfel "Red Sentinel": Ein Baum der Hoffnung in Neubeckum. Foto: EKvW

Meisel, der von seiner Gemeinde mit der Aufwertung des 120 Jahre alten Friedhofs betraut ist, kam während des ersten Corona-Lockdowns dort mit vielen Menschen ins Gespräch. Der evangelische Friedhof war bereits am Projekt „Ort der Hoffnung“ beteiligt und so entstand die Idee, durch die Bäume der Hoffnung ein innovatives Gemeindeprojekt in Corona-Zeiten zu realisieren. Alte Obstsorten und klimaresistente Bäume sorgen dafür, dass die Neuanpflanzungen nachhaltig sind. Die westfälische Landeskirche unterstützt die teilnehmenden Gemeinden mit Informationsmaterial und Vorlagen für Plakate und Schilder.

 

In Neubeckum zeigten schnell so viele Spenderinnen und Spender Interesse, dass Meisel mit einem Baumsachverständigen und einer Baumschule die unterschiedlichsten Gehölze auswählen konnte, vom regionalen Dülmener Rosenapfel über die mediterrane Blasenesche bis hin zur dekorativen Säulengoldulme. Plaketten mit den Namen der Sponsorinnen und Sponsoren weisen auf das Hoffnungsprojekt hin, das an die Verstorbenen während der Pandemiezeit erinnert. Zum Ewigkeitssonntag am 21. November 2021 bietet sich eine Veranstaltung oder eine Pflanzaktion auf den teilnehmenden Friedhöfen an.

 

Beim Webinar gab es viele Fragen zu Kosten, Standortwahl und Baumarten, zu Bewässerung und Beschilderung. Eineinhalb Stunden lang tauschten sich die Teilnehmenden mit dem Referenten aus. Pfarrer Meisel gab unter anderem den Tipp, auf neue Eichen zu verzichten, denn: „Der Eichenprozessionsspinner ist auf dem Vormarsch.“ Die Bekämpfung der Raupen, deren giftige Brennhaare gesundheitliche Probleme verursachen, könne schnell teuer werden. Außerdem riet Meisel, Bäume mit mindestens 14 bis 18 Zentimetern Stammumfang zu pflanzen. Holzpflöcke zum Anbinden, ein mit einem Schloss gesicherter Wassersack und die Gravur der Edelstahlplaketten müssen ebenso mit eingepreist werden wie das Gießen der neuen Bäume. „Ein ¾-Zoll-Schlauch spart erheblich Zeit, wenn man den Wassersack füllt“, so ein weiterer Tipp aus der Praxis. Dass Bäume nicht anwachsen und ersetzt werden müssen, kann trotzdem vorkommen.

Interessierte, die das Projekt unterstützen, hat der Pfarrer über das Banner am Friedhofszaun ebenso gefunden wie über Berichte im Gemeindebrief und in der lokalen Presse sowie auf Instagram. „Die Aktion hat Jung und Alt verbunden“, berichtete Meisel. Er möchte die Baumpatinnen und Baumpaten zu einem Open-Air-Gottesdienst auf dem Friedhof einladen, um das Gemeinschaftsgefühl lebendig zu halten. Dabei spenden 39 wachsende Bäume in den kommenden Jahren immer mehr Schatten.

 

Weitere Auskünfte zur Aktion „Bäume der Hoffnung“ geben Ulrike Jurczik (ulrike.jurczik@ekvw.de) und Brigitte Goldbach (brigitte.goldbach@ekvw.de).